Aktuell

Samstag 26.10.2024

Kantonaler Naturschutztag: Ökologische Aufwertung am Veloweg nach Ettingen
08:30 - 14:00
  • Ort
    Tramhaltestelle Känelmatt, Therwil
  • Text

    Naturschutztag: Ökologische Aufwertung am Veloweg nach Ettingen

    Dieses Jahr findet am letzten Oktobersamstag der Basellandschaftliche Naturschutztag bereits zum 30. Mal statt. An diesem zur Tradition gewordenen Anlass werden in vielen Gemeinden des Kantons Naturschutzaktivitäten durchgeführt. So auch bei uns. Liebe Therwiler, wir zählen auf Eure aktive Unterstützung an diesem Naturschutztag.

     

    Treffpunkt:  Samstag, 26. Oktober 2024, 8.30 Uhr, Tramhaltestelle Känelmatt, Therwil.

     

    Die Bäume am Veloweg von Therwil nach Ettingen haben wir vor mehr als zehn Jahren gepflanzt. Die Wildbirnen, Wildapfelbäume und Speierlinge haben sich wacker entwickelt. Zwischen diesen Bäumen gibt es grosse Lücken. Diese werden wir am Naturschutztag mit ökologischen Kleinstrukturen schliessen.

    Profitiert von der ökologischen Aufwertung: Distelfink (Foto: H.R. Weiss)

     

    Wir werden einheimische Sträucher pflanzen, Asthaufen aufschichten und Steinhaufen errichten. Diese Kleinstrukturen bieten Unterschlupf und Lebensräume für Reptilien wie Eidechsen und Blindschleichen und Kleinsäuger wie das Wiesel. Die gepflanzten, Dornen tragenden Frühblüher-Sträucher sind zukünftige Niststandorte für Vögel. Und nicht zuletzt werden die blühenden Sträucher und Bäume die Herzen der Betrachter erfreuen, vor allem auch, wenn gaukelnde Schmetterlinge Nektar aus den Blüten schlürfen.

    Der ökologisch aufgewertete Veloweg ist ein wichtiges Vernetzungselement zum Marchbach und zur grossen Buntbrache hinter dem Sportplatz. Zusammen mit den nahen Obstbäumen bildet die Aufwertung eine artenreiche und vielfältig strukturierte Landschaft, fördert die Biodiversität, festigt das biologische Gleichgewicht und bietet reichhaltigen Lebensraum für viele Vogelarten und unzählige Insekten, Schmetterlinge und Kleinlebewesen im Boden, die wiederum Nahrungsgrundlage für viele Vögel sind.

    Teil der biologischen Vielfalt: Rote Hundsrose (Foto: Moritz Suter)

     

    Die Arbeiten finden bei jeder Witterung statt und dauern bis ca. 14 Uhr. Auch Teileinsätze sind willkommen. Für den Znüni und eine währschafte Mittagsverpflegung ist gesorgt. Gute Schuhe und zweckmässige Kleidung sind empfehlenswert. Arbeitshandschuhe sind vorhanden.

     

     

Dienstag 05.11.2024

Ornithologenhock mit Andreas Moser: Biodiversität im Siedlungsraum: Von heimlichen Nachbarn – und wie man ihnen auf die Schliche kommt.
19:30 - 23:00
  • Ort
    Mehrzweckhalle, Bahnhofstrasse 36, 4106 Therwil
  • Text

    Biodiversität im Siedlungsraum:

    Von heimlichen Nachbarn – und wie man ihnen auf die Schliche kommt.

     

    Andreas Moser am 5. November 2024 in der Mehrzweckhalle Therwil, 19.30 Uhr.

     

    Der bekannte "TV-Biologe der Nation" beschreibt seinen mitreissenden Vortrag so:

    Dass Marder Autokabel und Gummimanschetten durchbeissen, weiss man spätestens, wenn das Auto am Morgen nicht mehr anspringt. Dass uns Wespen im Sommer den Mittagstisch auf der Terrasse vermiesen oder eine einzelne Stechmücke uns den Schlaf rauben kann, zeigt eindrücklich: Wir sind nicht allein.

    Ein genaues Hinsehen auf die Biodiversität insgesamt macht deutlich: Der Sauerstoff, den wir atmen, stammt von Pflanzen - von Wäldern und von Meeresalgen. Die Nahrung, die wir essen, stammt von Böden, deren Fruchtbarkeit von einem Mikrokosmos von Lebewesen abhängt. Und dass verschmutztes und verbrauchtes Wasser wieder sauber wird, dafür sorgen Bakterien und dass bei Starkregen nicht gleich alles abfliesst und Überschwemmungen verursacht, dafür sorgen Wälder. Dabei ist Biodiversität nicht bloss eine Diskussion über Artenschwund und Flächen, wie man nach der gegenwärtigen politischen Diskussion meinen könnte.

    Es ist in allererster Linie ein System der Beziehungen der Lebewesen zueinander, in dem jede Art dazu beiträgt, dass die anderen leben und funktionieren können. Doch wie sehen diese Beziehungen in unserem Lebensraum aus?

    Dieses gesamte, natürliche Beziehungs-System findet auch vor unserer Haustür statt – und damit man die Biodiversität nicht als abstrakten Begriff, sondern als leibhaftiges Leben kennen lernen kann, lohnt es sich, es im eigenen Wohn- und Lebensbereich auf die Suche zu gehen.

    Wie leben die Marder und weshalb machen sie sich an Autos zu schaffen? Weshalb machen Dachse Löcher im Rasen und weshalb besetzen die Meisen immer in denselben Wochen im Frühjahr die Nistkästen zum Aufziehen ihrer Jungen? Wer frisst die Schnecken im Garten und was macht die Erdkröte sonst noch ausserhalb der Zeit, wenn man ihr in der Nacht im Garten begegnet? Und sind Hornissen und Wespen gefährlich und wie kann man mit ihnen zusammenleben?

    Der Vortrag zeigt, wie spannend und wichtig es ist, die Natur ums Haus zu entdecken und zeigt an einem Beispiel, mit welchen Tricks man über das Verhalten von Mäusen, Füchsen, Vögeln, Eidechsen und Siebenschläfern selbst heimliche Einzelheiten in Erfahrung bringt.

     

    Kommen Sie rechtzeitig, der Vortrag beginnt pünktlich.

     

    Andreas Moser: Biologe, Tierfilmer, TV-Moderator  (Foto zVg).

    Bilder von den Wildtierkameras um das Haus

     

     

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Der Walder-Preis für unseren Präsidenten

Unser Präsident Konrad Knüsel hat am 26. September 2023 den höchstdotierten Naturschutzpreis der Nordwestschweiz von der Stiftung Hermann und Elisabeth Walder Bachmann erhalten.

Anbei der Bericht von Lea Buser (BAZ)

Federn einer gefressenen Schleiereule

In Rodersdorf wurde eine Schleiereule Opfer eines Fressfeindes 

Mehlschwalben- und Mauersegler Haus in Riehen

Mehr Biodiversität im Siedlungsraum

Im Zuge der Fassadensanierung mit Balkonerweiterung wurde zugleich die Umgebung der Siedlung neugestaltet. Die Bau- und Wohngenossenschaft Höflirain plante an der Hörnliallee 81 und 83 und an der Rauracherstrasse 114-156 eine Gartenanlage, welche für Mensch und Tier gleichermassen ein breites Angebot bietet. Zum einen wurden Rasenflächen in wertvolle Bienenweiden, Staudenbeete und Ruderalflächen umgebaut, diese bieten zahlreichen Insekten Lebensraum und die notwendige Futterquelle. Nebst einem breiten Nahrungsangebot beinhaltet das Konzept auch verschiedene Lebensräume wie Büsche, Bäume, Totholzhaufen, Igelhöhlen, Sandlinsen und nicht zuletzt zahlreiche Nistkästen für Vögel.

Schwalben- und Mauerseglerhaus

Auch für Mehlschwalben und Mauersegler sollte eine neue Heimat gefunden werden. Als Gebäudebrüterin hat sie zunehmend Probleme geeignete Nistplätze zu finden. Die Mehlschwalbe ist schweizweit gefährdet und steht auf der Roten Liste der potenziell gefährdeten Vogelarten. Im Kanton Basel-Stadt brüten sie nur noch an vereinzelten Stellen.

Eine gute Alternative zu den Nistkästen stellen daher spezielle Schwalbenhäuser dar, welche das Brüten abseits von sensiblen Fassaden ermöglicht. Unter fachmännischer Beratung von Konrad Knüsel, Natur- und Vogelschutzverein Therwil, und mit grosszügiger Unterstützung des Schweizer Hilfsfonds der Vogelwarte Sempach konnte am 13. März ein Schwalbenturm im Garten aufgebaut werden und rundet die Anlage ab. Ein weiterer Garten der BWG Höflirain ist schliesslich mit diesem neuen Konzept fertig gestellt worden. Ganz im Sinne von mehr Biodiversität im Siedlungsraum

  

Sanierung Weiher Langmatten Therwil

Die vier Weiher in der Langmatte wurden vor ca. 16. Jahren erstellt mit dem Ziel der Förderung von Insekten, Amphibien und Vögeln. Seit dieser Zeit wurden keine Unterhaltsarbeiten an den Weihern ausgeführt. Die Weiher sind verlandet und haben den ökologischen Wert mehrheitlich verloren. Dies können wir belegen, da der Natur- und Vogelschutzverein Therwil seit über 10 Jahren in diesem Gebiet Vogelkartierungen durchführt. Waren in der Anfangszeit Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger regelmässige Brutvögel, sind sie nun verschwunden. Das Gleiche gilt mehrheitlich für die Libellen. Da die Weiheranlage in privatem Besitz ist, fehlt das Geld zur Sanierung. Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern.

Die Weiher wurden ausgebaggert, die Umgebungsarbeiten und Neupflanzungen von Sträuchern wurden  abgeschlossen. Neue Kleinstrukturen für Vögel und Kleinsäuger wurden erstellt, um zusätzliche Lebensräume zu schaffen.

Die Einwohnergemeinde Therwil hat einen Pflegeplan erstellt, damit der ökologische Zustand auch in Zukunft gewährleistet ist.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit und der Einwohnergemeinde Therwil.

    

Förderprojekt Zauneidechsen Hinterrain Rodersdorf

Auf das Jahr 2022 fand ein Wechsel des Bewirtschafters im Hinterrain in Rodersdorf statt. Der Hinterrain ist eines der wertvollsten ökologischen Gebiete von Rodersdorf. Bereits mit dem vormaligen Bewirtschafter konnte die Vernetzungsgruppe eine Vereinbarung treffen, dass die Hecken durch die Gemeinde Rodersdorf gepflegt werden und er einen finanziellen Beitrag dafür leisten muss. Dadurch waren die Hecken ökologisch in einem sehr guten Zustand. Mit dem neuen Bewirtschafter versuchten wir, die Hecken in der Qualität zu zertifizieren und vom Kanton ins Heckeninventar aufnehmen zu lassen. Bei der Inspektion durch den Kanton Solothurn wurde dem Begehren stattgegeben und die Hecken bekamen die Qualitätsstufe 2. Während der Bewertung wurde die Frage gestellt, ob man in diesem Gebiet nicht auch die Zauneidechsen fördern könnte. Die Zauneidechsen stellen eine prioritäre Art innerhalb der Vernetzung in Rodersdorf dar. Zwei andere Förderprojekte wurden bereits in anderen Gebieten erfolgreich umgesetzt. Da noch ein kleines Vorkommen der Zauneidechsen im Hinterrain nachgewiesen werden konnte, wurde diese Idee aufgenommen.

Am 2. März 2023 gaben die Bewirtschafter, Maya Herzog und Stefan Peter, grünes Licht, dass am Montag, 6. März,  mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Gian Caminada, ein Baggerführer der Extraklasse vom Forst Angenstein, hat das Terrain im Voraus besichtigt und bereits seinen Arbeitsplan erstellt. Damit das Kies und der Sand im Hang nicht abrutschen können, erstellte er mit Bagger eine Treppe in den Hang. So war einerseits die nötige Tiefe für die Überwinterung garantiert und anderseits auch die Wärmezonen, welche für die Tiere notwendig sind. Da bereits wieder eine Wetteränderung angesagt war, wurde mit Scheinwerfern bis weit in die Nacht gearbeitet. Sechs grosse Mulden ungewaschener Sand und Mergel wurden verbaut. Dazu kamen zwei Mulden mit grossen Steinen und eine Mulde mit Holzstöcken und -Stämmen. Der abgetragene Humus konnte in der Umgebung sauber einmodelliert werden, so dass kein Abtransport notwendig war. So entstanden zwei neue Habitate für die Zauneidechsen, welche auch für Insekten tauglich sind und als Lebensraum dienen werden.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit, der Einwohnergemeinde Rodersdorf und privaten Sponsoren.

           

Eisvogelbrutwand Biel-Benken

Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil konnte entlang der Birsig eine Eisvogelbrutwand erstellen. Der Eisvogel ist eine bedrohte Vogelart und kann an der Birsig öfter beobachtet werden. Steile unbewachsene Brutmöglichkeiten fehlen vollständig. Diese Lücke konnte mit dem Bau der Eisvogelbrutwand geschlossen werden.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von Swisslos BL und der Einwohnergemeinde Biel-Benken.