Renaturierung „kleine Sandgrube“ Biel-Benken
Das grösste Projekt, welches der Natur- und Vogelschutzverein Therwil bis heute durchgeführt hat, ist die Renaturierung der kleinen Sandgrube in Biel-Benken.
Unter der fachlichen Leitung von Lukas Merkelbach von Mernatur wurde ein Projekt ausgearbeitet, welches folgenden Inhalt hatte: gestuften Waldrand, Holzschlag im angrenzenden Wald für mehr Licht, Rodung in der Sandgrube selbst, Entfernung von Neophyten, Freilegung der Sandwand usw. Neu wurde eine Feuchtzone integriert zur Förderung der Geburtshelferkröte und der Gelbbauchunke. Nachdem wir finanziell abgesichert waren, konnte im Frühling 2024 mit den Arbeiten begonnen werden. Der Arbeitsaufwand bei der Waldrandaufwertung war deutlich grösser als geplant. Darum musste Ende März das Projekt gestoppt werden, wollten wir als Naturschutzverein nicht während der Brutzeit in einem so sensiblen Gebiet arbeiten. Mitte September ging es dann weiter im eigentlichen Schutzgebiet. Wir staunten nicht schlecht, als bei den Rodungsarbeiten plötzlich eine Naturschutztafel zum Vorschein kam, welche vollständig eingewachsen war.
Die meterhohen Armenischen Brombeeren und Neophyten wurden entfernt. Grasverwachsungen wurden aufgelöst, damit der Sand wieder sichtbar wird. Dazu wurde ein Brunnen für die Amphibien eingegraben, welche nur temporär Wasser brauchen. Dies ist auch ein Zugeständnis an die Anwohner, damit sich die Lautäusserungen der Amphibien nicht über das ganze Jahr hinweg ziehen. Nach den umfangreichen Arbeiten war plötzlich ersichtlich, dass die kleine Sandgrube gar nicht kleiner ist als die gegenüberliegende grosse Sandgrube. Die Entwicklung dieses Gebietes wird mit Spannung zu verfolgen sein. Wir danken an dieser Stelle Alpiq, IWB, dem Karl Schopfer-Fonds, Fracht AG, dem Naturfonds salzgut, dem Natur- und Vogelschutzverein Oberwil und der Einwohnergemeinde Biel-Benken für die finanzielle Unterstützung. Ohne ihre Grosszügigkeit wäre es nie möglich gewesen, diesen grossen „Hoselupf“ als NVT durchzuführen.
Biodiversitätsförderung Hinterlindenhof Therwil
Im Frühling 2024 kam der Landwirt Nico Betge auf den NV Therwil zu und bat um Beratung zur Förderung der Biodiversität auf seinem Hof. Das Ziel war, dass seine Kunden, welche seinen sehr schönen Hofladen aufsuchen, inspiriert werden sollten, damit sie ebenfalls bei sich zu Hause die natürliche Vielfalt in ihrem Garten oder auf dem Balkon stärken. In mehreren Gesprächen konnten die Ideen von Nico Betge mit den Anforderungen einer Aufwertung vereinbart werden. Die Ziele wurden definiert: Wildbienenstandorte, eine Hecke der Qualitätsstufe 2 mit Krautsaum, Ast- und Steinhaufen für Kleinsäuger und Unterstände für Reptilien und Kröten. Dazu ein Weiher, welcher mit dem Dachwasser des Gebäudes gespiesen wird. Die Fläche sollte mit naturnahen Elementen eingefasst werden. So wurde eine Fläche für eine Buntbrache reserviert. Eine weitere Fläche wurde ausgeschieden, um damit den Besuchern die Ackerbegleitflora zu zeigen. Viele dieser Blumen haben heute in der intensiven Landwirtschaft keinen Platz mehr. Das Gleiche gilt für Gräser, welche langsam wachsen. Auch ihnen wurde ein Standort zugewiesen.
Dieses Projekt war nur möglich durch die Unterstützung der Einwohnergemeinde Therwil im Rahmen des Projektes „Förderung von Natur und Landschaften“, der IWB Basel, des Hilfsfonds der Vogelwarte Sempach, des Karl Schopfer-Fonds und von privaten Spendern. Wir danken allen Sponsoren von ganzem Herzen wie auch Nico Betge, dass er uns die Möglichkeit geboten hat, eine solche Aufwertung auf seinem Hof vorzunehmen. Die Entwicklung wird sehr spannend werden.
30. Kantonaler Naturschutztag, 26. Oktober 2024
Ökologische Aufwertung am Veloweg nach Ettingen
Das Projekt wurde von Markus Plattner, Abteilungsleiter Natur und Landschaft, Ebenrain, schon im Frühling lanciert mit der Anfrage an den NVT, eine ökologische Aufwertung zu entwickeln und umzusetzen.
NVT-Präsident Konrad Knüsel umriss zu Beginn das Vorhaben: Steinerne Wieselburgen, riesige Holzhaufen, eine Sandlinse und Sträucherpflanzungen sollen Brut- und Aufenthaltsorte schaffen für Kleinsäuger, Vögel, Insekten, Sand- und Wildbienen, sowie Nahrungs- und Schutzmöglichkeiten für unzählige Lebewesen.
Gemeindepräsident Stefan Gschwind stattete uns einen Besuch ab, und er kam mit vollen Händen: Seine Schüler bauten ein schönes Bienenhotel, das diversen Insekten und Solitär-Bienen zur Fortpflanzung dient. Und die Schüler werden noch zwei weitere Bienenhotels zusammenzimmern, welche zur Bereicherung des ökologisch aufgewerteten Landstreifens beitragen. Vielen Dank!